Heutzutage reichen Zettel und Stift nicht mehr aus, um den Überblick über seine Passwörter zu behalten. Wir haben zahlreichen Konten, für die wie wir uns nicht nur Passwörter, sondern auch E-Mail-Adressen, Nutzernamen oder Sicherheitsfragen merken müssen. Um uns das Ganze zu vereinfachen, nutzen wir oft dasselbe, leicht einprägsame Passwort für alle Konten. Dabei wissen wir eigentlich, dass wir es Hackern so leicht machen, sich Zugriff zu unseren privaten Konten und Daten zu verschaffen.
Besonders prekär wird es, wenn es sich um sensible Daten wie beim Online-Banking handelt. Eigentlich bräuchten wir für jedes Konto ein einzigartiges, zufälliges Passwort, um für optimale Sicherheit zu sorgen. Da wir uns diese aber nicht merken können, greifen wir immer wieder auf dasselbe alte Passwort zurück. Die Top 3 der meist verwendeten Passwörter laut mobiflip.de: “123456”, “password” und “12345678”.
Wer sich nicht darauf verlassen möchte, kann auf einen Passwort-Manager zurückgreifen. Neben den internen Passwort-Managern von iOS oder Google gibt es verschiedene Apps, die die Passwortverwaltung um einiges erleichtern können. Diese bieten die Möglichkeit, all seine Passwörter und Login-Daten sicher auf dem Smartphone aufzubewahren und zu verwalten. Dazu bieten sie oft zusätzliche Funktionen, die bei der Erhöhung der Online-Sicherheit helfen können, wie zum Beispiel Passwortgeneratoren, die zufällige, schwer angreifbare Passwörter erstellen und speichern. Das einzige, was man sich dann noch merken muss, ist das Master-Passwort, mit dem man die App entsperrt.
Ich habe sieben Passwort-Manager Apps ausprobiert, um euch dabei zu helfen, eure sensiblen Daten sicher aufzubewahren. Dabei habe ich besonders auf deren Funktionalität, sowie das Design und die Übersichtlichkeit der jeweiligen Apps geachtet. Gemeinsam haben alle, dass sie mindestens eine 256-bit AES Verschlüsselung nutzen, um die Daten zu schützen. Diese gilt als Standardverschlüsselung und bietet ein hohes Maß an Sicherheit.
SecureSafe
SecureSafe ist eine schlichte, dadurch aber auch sehr übersichtliche App. Neben dem Passwort-Safe bietet SecureSafe auch einen Datei-Safe, in dem man Fotos und andere Dateien aufbewahren kann. Mit der Mail-In Funktion kann man sich diese ganz leicht einfach in sein SecureSafe Konto mailen. Mit der SecureSafe Cloud hat man auf allen Geräten stets Zugriff auf seine Passwörter. Wer seine sensiblen Daten nicht der Cloud überlassen will, kann die Passwort-App auch lokal und offline auf einem Gerät nutzen. Mit SecureSafe bekommt ihr 50 Passwörter bis zu 10MB gratis. Ab 1,20€ im Monat bekommt ihr durch ein Upgrade einen Passwort-Safe für unlimitierte Passwörter und mehr Speicherplatz.
PasswordBox
Der Passwort-Manager von PasswordBox punktet mit einem ansprechenden und benutzerfreundlichem Design. Zusätzlich zum Passwort-Safe bietet die App einen eignen Browser 1-Tap Login Funktion, eine Geldbörse für Ausweise und Co. und ein Legacy Locker, um im Ernstfall seine sensiblen Daten an eine vertraute Person vererben zu können. Da PasswordBox letztes Jahr von Intel akquiriert wurde, gibt es die App leider nur noch bis Ende des Jahres. Danach wird die App durch Intel Securitys True Key abgelöst. Bis dahin gibt es 25 Passwörter frei, die Premiumversion kostet ca. 10,50€.
Passwort-Manager SafeInCloud
Der Passwort-Manager von SafeinCloud ist nicht so intuitiv zu bedienen wie einige seiner Konkurrenten. Dazu sind einige Standardfeatures wie der Passwortgenerator oder Website Icons in der Free Version nicht erhältlich. Dafür kostet die Premiumversion nur 4,99€, was vergleichsmäßig günstig ist.
Lastpass
Mein klarer Favorit ist Lastpass. Passwörter die im Browser gespeichert wurden, können direkt importiert werden, sodass man die Passwörter für seine Lieblingsseiten nicht erneut eingeben muss. Zudem bietet die App die Möglichkeit, an einem Security Challenge teilzunehmen um zu überprüfen, wie sicher die eigenen Passwörter sind. Zusätzlich wird erklärt, wie man die Sicherheit erhöhen kann, um optimal vor Angriffen geschützt zu sein. Lastpass ist für ein Gerät gratis (inkl. gratis Webapp). Wer auf mehr als einem Gerät Zugriff haben möchte, muss 11,99€ im Jahr zahlen.
Dashlane
Ein ebenfalls sehr überzeugender Passwort-Manager ist Dashlane. Dashlane punktet vor allem mit Design und Benutzerfreundlichkeit. Besonders überzeugend ist das Security Dashboard, das ähnlich wie bei Lastpass die Sicherheit der Passwörter überprüft und Tipps gibt, wie man diese verbessern kann. Mit dem Password Changer kann man automatisch alte oder unsichere Passwörter direkt aus der App ändern. Ebenfalls nützlich ist die Brieftasche, in der man persönliche Daten, Zahlungen und Ausweise speichern kann. Dashlane gibt es für ein Gerät gratis, die Premiumversion ist für 39,99€ im Jahr erhältlich.
1Password
1Password ist für mich nicht so intuitiv wie ihre Mitstreiter und kann auch designtechnisch nicht so gut mithalten. Dafür bietet sie einen einzigartigen Service: die Watchtower Funktion, die Website-Schwachstellen-Infos bietet, um Objekte im Tresor zu überprüfen. Damit erfährt man direkt, wenn die Sicherheit einer Website kompromittiert wurde und man sein Passwort ändern sollte. Hier ist keine Anmeldung erforderlich, ein Sync erfolgt über einen Cloud-Dienst Deiner Wahl. Für den Durchschnittsnutzer reicht hier die Free Version voll und ganz aus. Pro Features sind für 9,99€ erhältlich; wer den Sync über alle Geräte inklusive Desktop Apps haben will, muss stolze 64,99€ zahlen.
Enpass
Enpass kann vor allem in Sachen Design punkten. Die App ist extrem übersichtlich und kinderleicht zu bedienen. Hier kann man ebenfalls auch andere wichtige Infos (Lizenzen, Führerschein, Finanzen) sicher speichern. Es ist keine Anmeldung nötig, der Sync erfolgt über einen selbstgewählten Cloud-Dienst. Alternativ kann man die App auch lokal und offline nutzen. Zwei Wochen lang kann man Premium ausprobieren, danach ist man auf 20 Passwörter beschränkt. Für 9,99€ erhält man eine lebenslange Lizenz für ein Gerät.
Für mich war Lastpass der überzeugendster Passwort-Manager. Intuitiv und leicht zu bedienen und dazu noch ein übersichtliches Design. Fürs Erste reicht mir die kostenlose Version für ein Gerät, jedoch könnte sich eine Upgrade lohnen. Damit hat man seine Passwörter und Login-Daten stets griffbereit, ohne auf Sicherheit verzichten zu müssen.
Habt ihr andere Erfahrungen gemacht?